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Kulturelle Bildungsprojekte, zum Beispiel in Form von kunst-, musik-, tanz-, theater- oder medienpädagogischen Angeboten, können das Lernverhalten positiv beeinflussen und die Kreativität und Persönlichkeitsbildung Heranwachsender fördern. Mit einer Anschubfinanzierung durch den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien können jedes Jahr kulturelle Bildungsprojekte in den Landkreisen Bautzen und Görlitz initiiert und umgesetzt werden, die eine längerfristige Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern aus den Bereichen Bildung und Kultur anstreben.
Gegenstand der Förderung sind kleinere Kooperationsprojekte zwischen Kultureinrichtungen bzw. Kulturschaffenden und Bildungsinstitutionen wie Schulen, Kindergärten, Kinderhorte sowie Sozialträger und Schulvereine. Die Projektideen sollen sich mit der Vermittlung von kulturell-künstlerischen Methoden zu unterschiedlichen Themen befassen. Berücksichtigt werden Konzepte aller künstlerischen Sparten sowie spartenübergreifende, interdisziplinäre und themenorientierte Projekte. Diese können ein- oder mehrtägig als Workshop, Projektwoche oder intensives Ferienangebot oder über einen begrenzten Zeitraum regelmäßig, jedoch auf das Kalenderjahr bezogen, stattfinden.
Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien
Als Figurenbildnerin möchte ich Kindern anschaulich und sinnlich erlebbar einen Einblick in meine Arbeit geben. Wir stellten die Fragen: Was ist Puppentheater? Wer baut die Puppen für den Puppenspieler? Woraus kann man Puppen bauen? Wie kann ich eine eigene Puppe bauen? Wie spiele ich damit?
Ich kam mit Figuren, Puppen und meinen Arbeitsmaterialien in die Kita. Die Kinder erlebten, wie sich die Puppen bewegen, sie durften die Puppen anfassen und ausprobieren. Dabei sahen und „erfassten“ sie, welche verschiedenen Figurenarten es gibt und wie man sie führen kann. Sie erkundeten die Werkstoffe Papier, Pappmaché, Schaumstoff, Holz, Stoff, Leder etc. und konnten dabei einen haptischen Zugang und erste Erfahrungen im Umgang mit diesen Materialien bekommen.
An sieben Projekttagen gab es für die Kinder die Möglichkeit, selbst einfache Puppen zu bauen. Dazu wurden ihnen verschiedene Materialien und Werkzeuge angeboten, womit sie in freier kreativer Arbeit tätig sein konnten. Dabei war die tatkräftige Hilfe der Erzieher und interessierter Eltern gefragt. Die Kinder sollten in ihrem Tun nur begleitet und unterstützt, jedoch nicht bewertet werden. Auch unkonventionelle Lösungsansätze wurden unterstützt und ließen die Kinder selbst Erfahrungen sammeln.
In einer einfachen Bühnensituation konnten die Kinder ihre Puppen danach selbst und ganz spontan entdecken und ausprobieren. Sie standen mit ihrem selbst geschaffenen Werken im Mittelpunkt. Dabei ging es um gegenseitige Achtung vor der Arbeit des Anderen und nicht um ein „besser“ oder „schlechter“. Das Augenmerk lag ausschließlich auf der persönlichen kreativen Entfaltung der Kinder und nicht auf einer zielgerichteten Umsetzung einer Geschichte. Somit konnte sich jedes Kind aus seinen Empfindungen und Wahrnehmungen heraus und durch praktischen Umgang mit kreativen Materialien und einfachen Werkzeugen im künstlerischen Schaffens- und Denkprozess üben.
Zum Abschluss war es möglich, gemeinsam eine „richtige“ Puppentheatervorstellung in Görlitz im Apollo-Theater zu besuchen.
Dieses Projekt baute auf den Erfahrungen und Erkenntnissen des vorangegangenen auf. Das Augenmerk lag ebenfalls auf der sinnlichen Erlebbarkeit von Puppen und Materialien. Diesmal konnten die Kinder in freier kreativer Arbeit ihre eigene Tierfigur herstellen. Spontan bauten die Kinder dazu eine Bühne aus Kartons, die sie gestalteten und in der sie ihre Tiere spielen ließen.
Abschließend wurde wieder gemeinsam eine Puppentheatervorstellung in Görlitz im Apollo-Theater besucht.
Bei dieser Kooperationsarbeit sollten die Kinder mit der unerschöpflichen Vielfalt des Materials Papier vertraut gemacht und dazu angeregt werden, die kreativen und bildnerischen Möglichkeiten dieser Materie beim Figurenbau auszuprobieren. Als Figurenbildnerin wollte ich ihnen zeigen, wie man daraus Puppen und Figuren bauen kann.
Zu Beginn der zehn Projekttage konnten die Kinder experimentell verschiedene Papierarten, Gegenstände und Elemente aus Papier und Pappe erkunden und entdecken. Die Haptik, die sinnliche Wahrnehmung und der kreative Impuls dieses Werkstoffes standen im Vordergrund. Wie fasst oder hört es sich an, wenn es knittert, knistert, reißt oder flattert? Wie lässt es sich formen, falten, zusammen fügen oder trennen? Ist es lichtdurchlässig, wie nimmt es Feuchtigkeit, Fett oder Farbe an?
Danach erfanden wir zusammen eine einfache Geschichte. Anhand dieser schnitten, falteten und klebten die Kinder in freier kreativer Arbeit ihre eigenen Papierfiguren sowie eine einfache Bühne aus Pappe und Karton, in der sie die Handlung spielen lassen konnten. Zum Abschluss wurde zu einer kleinen Präsentation eingeladen.
Papier ist ein faszinierender Werkstoff, den die Kinder in diesem Projekt in all seinen Eigenschaften umfassend erkunden und ausprobieren konnten.
Wie verhält es sich bei Wasser und Fett, wie stabil und fest kann es sein oder wie lässt es sich reißen, falten oder selbst herstellen? Aus selbst geschöpften Papierbögen baute sich jedes Kind eine eigene Figur. Eine zweite Figur entstand durch Papierfaltung, entweder als Finger- oder Klappmaulpuppe. Um das Spiel der Figuren gut in Szene zu setzen, beklebten die Kinder eine Bühne aus Pappe mit farbigem Papier. Mit einer Begleitmusik fiel es nicht schwer, den anderen Kita-Kindern mit den selbst gebauten Figuren eine kleine Vorstellung zu geben. Alle Figuren und die Bühne wurden zum Abschluss in einer kleinen Ausstellung im Eingangsbereich der Kita präsentiert.
In diesem Kooperationsprojekt beschäftigten sich 13 Kinder mit und ohne Behinderung intensiv mit den sechs Farben im Farbkreis, wobei jede Farbe sinnlich erlebt, entdeckt und ausprobiert wurde: Das kühle, sanfte und weite Blau, das temperamentvolle und hitzige Rot, das warme, sonnige, strahlende und manchmal zänkische Gelb, das beruhigende und gelassene Grün, das leuchtende und fröhliche Orange und das geheimnisvolle und melancholische Violett. Mit jeder Farbe malten die Kinder auf große Papiere, wobei sie die Farben mit Pinseln oder Stempeln auftrugen und anschließend Strukturen und Muster mit verschiedenen Werkzeugen ausprobierten.
Im zweiten Teil des Projektes stellten die Kinder zu jeder Farbe Figuren her. Es wurden die Papierkleider bedruckt und die Köpfe mit farbigen Papieren beklebt. Mit den selbst gestalteten Figuren wurde eine Geschichte zum Schulanfängerfest aufgeführt und die vielen gemalten Bilder konnten im Garten in einer kleinen Ausstellung bewundert werden.
Beschäftigung mit Farben, Formen und Figuren zum Thema Selbstwahrnehmung, Toleranz und Identität
Dieses Projekt wurde gefördert vom Sächsischen Mitmachfond im Revier Lausitz
Um die Kinder mit den Themen vertraut zu machen, haben wir jede der sechs Farben des Farbkreises umfangreich ergründet. Welche Gegenstände aus dem Alltag, welche Dinge in der Natur, welche Lebensmittel, welche Tiere haben diese Farbe? Wie fühlt sich diese Farbe an - kalt oder warm, welche Stimmung löst sie in mir aus? Dieser Ansatz war für die Kinderanregend, über eigene Eindrücke und Erlebnisse zu berichten. Zu jeder Farbe malten die Kinder auf großes Papier, die Vermischung der Grundfarben probierten die Kinder ganz bewusst aus.
Im weiteren Verlauf ging es speziell um Tiere und ihre Farben. Die selbst gezeichneten Tiere dienten als Vorlagen für die großen Tierformen, die mit kleinen Schnipseln der Farbpapiere beklebt wurden. Die Kinder arbeiteten gemeinschaftlich an den Figuren und so wurde der bunte Reigen der Tierfiguren ein Gruppenerlebnis, dessen Ergebnisse danach im Treppenhaus und im Eingangsbereich der Kita Eltern und Kinder begrüßten.
Mit diesem Projekt bekamen die Kinder anschaulich und sinnlich erlebbar einen Einblick in meine Arbeit als Puppengestalterin. Sie probierten echte Theaterfiguren aus und lernten dabei die verschiedenen Figurenarten kennen: Handpuppe, Stabpuppe, Klappmaulfigur und Marionette. Anschließend wurden Materialien und Werkstoffe, aus denen man Figuren bauen kann, genauestens untersucht.
Nun gestalteten die Kinder mit der Falttechnik eine einfache Klappmaulpuppe und beklebten mit Papierschnipseln und Tapetenkleister die Oberfläche der Bühne. Für den Bau einer zweiten Figur, deren Kopf aus verschiedenen Formen zusammengesetzt werden sollte, übten die Kinder das Prinzip der Collage zuerst mit Formen aus Papier. Abschließend probierten sie ihre eigenen Stabfiguren in der Bühne aus. Bei den kleinen szenischen Spielansätzen wurde jedes Kind für seinen Mut zum Spiel und seine Ideen individuell wertgeschätzt.
Passend zum Sommer beschäftigte sich das Projekt mit dem Thema des Reisens verbunden mit der Entdeckung der Farben in Landschaften und Ländern der Welt, angeregt durch Betrachtungen von Fotos, Bildern, und Büchern.
Ausgehend von den drei Grundfarben lernten die Kinder die Mischfarben und den Farbkreis kennen. Auf einem imaginären Farbspaziergang wurden die Farben genauer untersucht und sinnlich erlebbar gemacht. Das eiskalte Blau, das Grün der Blätter, der gelbe heiße Wüstensand, das feurige Rot im Vulkankrater, das orange Licht bei einem Sonnenaufgang und die violette Lichtstimmung am Abend.
Zu jeder Farbe fertigten die Kinder großformatige Kleister-Papiere an, aus denen in gemeinschaftlicher schöpferischer Arbeit und in Collage-Technik fiktive Landschaften als Diorama in einem alten Reisekoffer zusammengesetzt wurden.
Spätestens im Kindergarten lernen die Kinder diese Formen genauer kennen und wie sie unterschieden werden. Über vergleichendes Beobachten, das Ordnen von Formen nach bestimmten Eigenschaften, das Nachlegen von Figuren und das Fortsetzen von Mustern lernen Kinder spielerisch elementare mathematische und geometrische Prinzipien kennen. Das fördert die kognitiven Fähigkeiten und erleichtert später das Erlernen von Schrift und räumlichem Vorstellungsvermögen.
Zur Unterstützung der Frühförderung von Vorschulkindern mit unterschiedlichen Muttersprachen und sozialen Hintergründen vermittelte das Projekt auf fantasievolle Weise Kenntnisse im Bereich geometrischer Formen mit bildkünstlerisch- kreativen Methoden. Bilder legen, malen, stempeln, schneiden, kleben und falten waren die bildnerischen Techniken, die die Kinder verwendeten. Dazu wurde an jedem Projekttag eine Geschichte aus den Büchern vorgelesen, gehört und nacherzählt, was die Fantasie und Sprachkompetenz förderte.